
Das Bild MEGA WATT 2 ist live auf der Bühne als Teil einer Neuinterpretation eines Tanzstücks von Merce Cunningham entstanden. Story (1963) gehört zu den radikalsten und experimentellsten Werken der modernen Tanzgeschichte. Die Tänzer*innen konnten in der historischen Arbeit Entscheidungen über Raum, Zeit und Reihenfolge ihrer Bewegungen treffen. Auf Kampnagel in Hamburg wird dieses historische Meisterwerk des postmodernen Tanzes von dem renommierten Dance On Ensemble mit Hamburg Story neu interpretiert. An jedem Veranstaltungsort übernimmt heute je ein*e lokale*r Künstler*in die historische Rolle von Robert Rauschenberg, dessen Dekor damals aus Objekten bestand, die er in der Nähe des Theaters gefunden hatte. In Hamburg wird die Arbeit der Hamburger bildenden Künstlerin Anik Lazar Teil der Bühnenchoreografie:
"Auf der Bühne während der Aufführung Hamburg Story, MAKING DANCES, umgeben von Tänzer*innen des DANCE ON ENSEMBLEs, machte ich mich an das Experiment, das Bild eines Spielzeug-Slime-Knoten live auf eine ca. neun Quadratmeter große Leinwand zu malen. Als Vorlage diente mir ein Bild auf meinem Handy, mit dem ich außerdem das Bild in seinem Werden fotografierte, im Bildvordergrund die Tanzenden.
Ich wurde aufgefordert, die Tänzer*innen zu überraschen. So machte ich eine kurze Sequenz eines Tänzers in der zweiten von drei Shows nach, als ich beim zurücktreten von meinem Bild auf die andere Bühnenseite ging. Das Feedback aus dem Ensemble zeigte mir, dass es einen gemeinsamen Sinn für Humor gibt. Das war wie ein Glitch, ein fast unbemerkter Übertritt in das Nachbar-Genre, auf die Tanzfläche.
Meine SLIME STUDIES ließen die Bewegungen des Slimes auf weißer Leinwand mit den Bewegungen der Tanzenden auf der weißen Bühne verschmelzen.
Man könnte sagen, der Licht-Mann Vito Walter hat mitgemalt. In dem ständigen Farbwechsel-Licht war oft nicht zu erkennen, ob ich jetzt zum Beispiel Braun oder Magenta genommen hatte. Es war eine interessante Störung, ein konstruktiver Kontrollverlust."










