In meinen neueren Arbeiten gehe ich der Faszination von Schmier- und Gleitmitteln und deren Konnotationen nach.
Dabei interessieren mich die Sinnzusammenhänge zwischen Tribologie – also der Lehre von Reibung, Schmierung und Verschleiß von Maschinenelementen –, der Marketing-Idee von Anti-Aging als Konservierung und Optimierung menschlicher Haut und dem in sozialen Medien gehypten glamourösen Slime (Spielzeugschleim).
SLIME STUDIES
In den Stillleben werden Spielzeug-Fluide wie Slime und sogenannte intelligente Knete – freigestellt auf weißem Grund – erforscht. Eigenartig passiv will dieses Material nichts werden und entzieht sich innerhalb von Sekunden jeder ihm aufgezwungenen Form. Geknetet, an die Wand geklebt und hingeworfen fotografiere ich die hypervergänglichen Formen, um sie in Acryl auf Hart-PVC-Platten festzuhalten.
Während der 1976 von Mattel hergestellte (Spielzeug-)Slime, bei dem der Aspekt des Ekels noch zentral war, eher ein Filmrequisit (à la „Ghostbusters“) ist, nimmt der neue Glamourslime in visuellen Wellness-Videos auf Instagram und TicToc mit seiner glitzernden Passivität die Hauptrolle ein. Mich interessiert dieser Imagewandel des Spielzeugschleims im assoziativen Kontext mit Körpersekreten und Schmiermitteln der Schrauber*innenszene. Dort ist unveränderlich die Hardware das Zentrum des Begehrens, während Schmiermittel verschiedener Viskositäten als unverzichtbare Bestandteile jeder Werkstatt unsichtbar bleiben.
Die Produktnamen der SLIME Spielzeuge werden als Readymade-Titel für die SLIME STUDIES übernommen.